Regionalen Bio-Zucker bekommen wir nun seit drei Jahren von der Erzeugergemeinschaft „UNSER LAND“. Bis es allerdings soweit war, mussten noch einige Hürden genommen werden.
Am Anfang war es für „UNSER LAND“ schwierig Jemanden, der in Bayern Zuckerrüben anbaut zu finden, da die Früchte sehr anspruchsvoll in Anbau und Pflege sind. Sie brauchen sehr viel Wasser, Handarbeit und einen sandig-lehmigen Boden.
Aussaat und Anbau der Bio-Zuckerrüben
Die Saat wird Ende März, bis Anfang April ausgebracht. Da das Unkraut auf dem ökologisch angebauten Acker ungehindert sprießen kann, muss der Landwirt regelmäßig zwischen den gekeimten Rüben Unkraut hacken. Dies ist eine enorme Arbeit und verlangt viel Handarbeit. Pro Hektar bedeutet dies rund 150 Arbeitsstunden: hacken, bücken, entfernen. Die Könner ihres Fachs wurden schließlich gefunden und die erste Hürde war genommen.
Verarbeitung zu Zucker der Bio-Zuckerrüben
Die nächste Herausforderung war: Wo sollten die tollen Rüben nun verarbeitet werden? Es sollte natürlich ein Werk sein, das möglichst nahgelegen ist. In Ihrem Netzwerkgebiet suchten „UNSER LAND“ diese vergebens. Stattdessen waren sie konfrontiert mit einem durch Handelsabkommen zentralisierten Zuckermarkt, der kleinere Zuckerwerke in Bayern und Deutschland zum Schließen zwang. Hierzulande gab es nur noch vier große Zuckerwerke und nur eines davon produzierte Bio-Zucker. Da dieses Werk von Oberbayern 650 Kilometer entfernt lag, stand es nicht zur Option.
Es fand sich allerdings eine bessere Lösung: das nächstgelegenste Bio-Zuckerrübenwerk im 250 Kilometer entfernten Frauenfeld nahe Konstanz. Der Testlauf startete 2013 als die ersten bayerischen Bio-Zuckerrüben das Zuckerwerk in Frauenfeld erreichten. Nach drei Jahren Vorbereitung rieselte nun endlich der erste raffinierte bayerische Bio-Zucker in die Verpackungen.
Danke an die Erzeugergemeinschaft "Unser Land"
Ziel ist es, immer mehr Landwirte und Abnehmer für den Bio-Zucker mit Partnern wie „UNSER LAND“ zu gewinnen, damit sich ein Bio-Zuckerwerk in Bayern rechnet. Wir sind bereit für den bayerischen Bio-Zucker mehr zu bezahlen, da wir dadurch die Landwirte in der Region und auch die Region selbst unterstützen. Dies war uns von Anfang an eine Herzensangelegenheit.
Hier gilt der Erzeugergemeinschaft „UNSER LAND“ ein großer Dank für ihren Einsatz und die Arbeit, die sie in dieses Projekt gesteckt haben. Sie haben die Landwirte motiviert, die Verarbeitungsstätte ermittelt und Großabnehmer wie uns gesucht und gefunden. Ein weiterer großer Schritt in Richtung Regionalität ist getan und wir werden weiter gehen. Wir sind glücklich und stolz, bei diesem wichtigen Projekt dabei zu sein und unsere Region damit zu stärken.